Bild
des Kindes und Bildungsverständnis
Kinder sind kompetent handelnde Wesen, die schon von
Geburt an wissbegierig sind und über eine angeborene
Entdeckungsfreude verfügen. Damit explorieren sie ihre Umgebung und
handeln, um die Welt zu begreifen. Wir verstehen das Kind als ein
Individuum und eine werdende Persönlichkeit, das sein eigenes
Temperament und seine eigenen Ressourcen hat. Das Kind ist
gleichwertiger Partner in den sozialen und pädagogischen
Interaktionen mit den Erwachsenen. Der Leitgedanke unseres
pädagogischen Konzepts basiert auf der frühpädagogischen Theorie
der Ko-Konstruktion und der Kompetenzbildung. Ko-Konstruktion
bedeutet, dass Lernen gemeinsam durch Zusammenarbeit von Kindern und
Erwachsenen geschieht und mit Fokus auf die sozialen Interaktionen
gestaltet wird. In diesem Zusammenhang bestehen unsere Aufgaben
darin, den Kindern aktiv zuzuhören, auf ihre Anregungen und
Bedürfnisse feinfühlig einzugehen und ihnen Freiräume für die
Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu bieten. Unter die
Kompetenzbildung fällt die Stärkung der kognitiven, personalen,
physischen und lernmethodischen Kompetenzen der Kinder. Kinder eignen
sich nicht Wissen, sondern Fertigkeiten und Fähigkeiten für die
selbstständige und bewusste Gestaltung ihres Lebensweges an.
Schwerpunkt
auf Partizipation
Wir
sind der Auffassung, dass jedes Kind ein Recht auf Beteiligung an den
Bildungsprozesse hat. Durch die Mitwirkung der Kinder wird eine „gelebte Alltagsdemokratie“ ausgeübt.
Das jeweilige Alter und der Entwicklungsstand der Kinder sind für
diese Beteiligungsform ein wichtiger Faktor. Uns ist wichtig, dass
die Kinder Eigen- und Mitverantwortung im sozialen Miteinander
übernehmen und dass sie ihre Beschäftigungen frei auswählen können
- sofern sich das mit ihrem Wohl und dem Wohl der Gruppe vereinbaren
lässt. Partizipation bedeutet für uns, nicht nur die Interessen der
Kinder aufzugreifen. Vielmehr sehen wir in der Partizipation die
Herausforderung, bei den Kindern das Interesse für neue Themen,
Projekte und pädagogische Angebote zu wecken. So haben wir z.B. in
unseren Räumlichkeiten zusammen mit den Kindern die Eingangstüren
neu gestrichen. Die Kinder durften bei diesem Farbprojekt altersangemessen über die
Farbauswahl abstimmen und sich aktiv beim Malen beteiligen. Am Erfolg
über das gemeinsam Erreichte erfreuen sie sich - und wir uns - noch
heute :-)
Freispiel
In
der Frühpädagogik gilt das Freispiel als Motor für Entwicklungs-
und Lernprozesse. Der angeborene Explorationsdrang der Kinder, sich
eigenständig die Welt durch das Freispiel zu erschließen, wird bei
uns besonders beachtet und professionell begleitet. Neben der
Gewährung von ausreichend Zeit stellen wir angemessenes und
motivierendes Spielmaterial bereit. Bezüglich der Spielsachen
vertreten wir die Meinung, dass „weniger mehr ist“. Stattdessen
geben wir den Kindern viel Raum, um ihre Fantasie und Kreativität
aktiv auszuleben: Die kleinen Stühle unseres Esstisches können
schnell zu einem Zugabteil umfunktioniert werden und aus Kissen und
Decken lassen sich hervorragend Höhlen oder sogar Staudämme bauen!